Beruflich braucht PumaChef Jochen Zeitz die Medien, um seine Schuhe loszuwerden oder wie vergangene Woche den Einstieg der franz枚sischen GucciEigner bei Puma zu verkaufen. Privat lie脽 er bislang keinen Journalisten an sich heran. So war sternRedakteur RolfHerbert Peters selbst 眉berrascht, als Zeitz ihn und Fotograf Enno Kapitza tats盲chlich auf seinen kenianischen Landsitz mitnahm. Beim Start am Flughafen in Amsterdam war der Manager extrem nerv枚s. Doch im Laufe der Tage fasste der Multimillion盲r Vertrauen, sprach 眉ber die Welt und Gott und lie脽 sich in dem paradiesischen St眉ck Natur am Fu脽e des Mount Kenya fotografieren. Anschlie脽end absolvierte das sternTeam mit ihm ein ersch眉tterndes Gegenprogramm in Uganda. Sie besuchten Kindersoldaten, Fl眉chtlinge und Leprakranke, f眉r die Puma Spenden sammelt. Der stets kontrollierte Marketingprofi, der fast 20 000 Euro am Tag verdient, wurde ein anderer unter den seelisch und k枚rperlich Geschundenen, die mit einem Euro pro Tag auskommen m眉ssen. Auf der R眉ckfahrt zum Flughafen Entebbe schob Zeitz eine NenaCD ins Autoradio und drehte kr盲ftig auf: “Alles nur getr盲umt!” Es klang fast wie ein Therapieprogramm..
Die Ursachen sind strittig, die Wirkung ist es nicht: Wenn 13J盲hrige abst眉rzen, bis sie bewusstlos, eingeh眉llt in eine w盲rmende Alufolie, von der freiwilligen Feuerwehr weggetragen werden m眉ssen, setzen sie ihr Leben aufs Spiel. Was also tun? Die Droge Alkohol f眉r Jugendliche schlicht zu verbieten w盲re w眉nschenswert, ist aber lebensfremd. V枚llig abstrus sind gut gemeinte Ratschl盲ge, Eltern sollten ihren Kindern erkl盲ren, dass Alkohol “uncool” ist. Was cool ist und was nicht, das bestimmen Mama und Papa als Allerletzte! Nicht, dass die Eltern aus ihrer Aufsichtspflicht entlassen werden sollen. Aber wirkungsvoller w盲re ein lebensnaher Anschauungsunterricht in den Schulen: trockengelegte Alkoholiker, die ihre Geschichte im Klassenzimmer erz盲hlen und jung genug sind, um von den Sch眉lern ernst genommen zu werden. Ihnen k枚nnten die Jugendlichen kaum vorwerfen, sie w眉ssten nicht, wovon sie reden. Letztlich will sich auch ein Teenager nicht zum gesellschaftlichen Au脽enseiter trinken. Er muss eben nur begreifen, dass er, sobald die Schwelle zur Sucht 眉berschritten ist, den Griff zur Flasche nicht mehr im Griff hat. Diese Erkenntnis sollte die eine oder andere Schulstunde wert sein.
Die “Generation Suff” bewegt seit Wochen die Gem眉ter von besorgten Eltern, Drogenbeauftragten und einigen Politikern. Um es gleich klarzustellen: Die “Generation Suff” gibt es nicht. Es ist nicht so, dass ein kompletter Altersjahrgang dem Alkohol verfallen w盲re. Was jedoch zunimmt, ist das exzessive Trinken unter Jugendlichen, “All you can drink”Angebote in Bars Vollrausch inklusive. Und das sorgt derzeit f眉r Schlagzeilen. Experten st眉rzen sich in die Ursachenforschung. Mal sind die Eltern schuld, die Alkohol bagatellisieren, weil sie noch Reste der antiautorit盲ren SelbstverwirklichungsFolklore ausleben (“Mein Gott, wir waren fr眉her doch nicht anders.”). Au脽erdem werden aufgef眉hrt: Konkurrenzkampf, Werteverlust, mangelnde Jugendarbeit und gern auch Perspektivlosigkeit. Dabei bl眉ht die neue Zechkultur quer durch alle Schichten, wie auch die Recherchen zu unserer Titelgeschichte belegen. “Saufen ist die Mutprobe der b眉rgerlichen Jugend”, konstatiert ein Mediziner der Berliner Charit. Und die Drogenbeauftragte der Hauptstadt, Christine K枚hlerAzara, sekundiert, in den bessergestellten Bezirken habe “die Zahl der mit Alkoholvergiftungen eingelieferten Jugendlichen stark zugenommen”.
锘緼ll you can drink ist meistens too much
Andreas Petzold, Chefredakteur
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